Namibia - Damaraland

Namibia - ich könnte euch jetzt erzählen, dass es unser ursprünglicher Plan war zu viert, mit zwei Jeeps in vier Wochen über 3500 km zu fahren, um die Ecken in diesem wunderschönen Land zu sehen, die wir noch nicht kennen. Leider klappt es nicht immer so, wie man sich das vorstellt. Herausgekommen sind elf kurze Tage, eine abgespeckte Tour von Windhoek ins Damaraland, die Skeleton Coast entlang und wieder zurück in die Hauptstadt. Nils und ich und unser kleiner Jeep... und los gehts...

Mit einigen Stunden Verspätung kommen wir nachts in Windhoek an, bei strömendem Regen. Ein ganz neues Gefühl nach 8 Wochen Sonne und Hitze in Südafrika. Ich muss aber zugeben, mal wieder einen Pulli anzuhaben, ist auch nicht so schlecht :). Am nächsten Tag holen wir recht früh unseren Jeep ab und kaufen jede Menge Essen und Trinken ein. Es muss ja schließlich für 10 Tage reichen. Unsere erste Station ist die Spitzkoppe. Die Felsen sehen aus wie das Matterhorn und werden von den Einheimischen auch gerne so genannt. Wir verbringen unsere ersten drei Tage dort, unser ständiger Begleiter sind die zahlreichen Gewitter rund herum. Wir hatten eigentlich mit sehr hohen Temperaturen in Namibia gerechnet und nicht mit knapp 25 Grad und Gewittern. Am zweiten Tag passiert es dann auch, die Schleusen gehen auf und wir finden heraus, dass unser Dachzelt doch recht dicht ist. Ich kann euch gar nicht sagen, wie erleichtert ich war. Vor zwei Jahren hatten wir zwei sehr nasse Nächte in Pilansberg und Campen bei Gewitter und starkem Regen macht mit einem undichten Zelt keinen Spass. 

Unsere nächste Station ist Twyvelfontain weiter nördlich, mitten rein ins Damaraland. Wir halten die Augen offen, nach Wüstenelefanten, da uns die Einheimischen erzählen, dass sie derzeit Richtung Süden ziehen - immer dem Regen hinterher. Also genau in unsere Richtung! Wenige Kilometer vor unserem Camp haben wir allerdings ein Problem. Wir kommen an einen Fluß, wo eigentlich kein Fluß ist. Ausser natürlich es regnet so, wie es die letzten Tage getan hat.

Im Fluß stecken zwei Autos fest und jede Menge Menschen versuchen zu helfen. Eine Stunde später ist es dann so weit, die beiden Autos stehen wieder auf dem Trockenen. Allerdings heisst es für alle anderen, hier kommen wir nicht durch. Das Wasser ist zu hoch und der Boden zu matschig. Also gehts mit einigen  Einheimischen weiter flussaufwärts zu einer flacheren Stelle in der Nähe ihres Dorfes. Hier versuchen wir nun in unserer Jeep-Karawane die Querung des Flusses. Leider klappt es nicht bei allen, da es tatsächlich Touristen gibt, die mit "normalen" Autos versuchen, die Fluss zu überqueren. Nachdem wir drei Autos durch den Fluss gezogen haben, kommen wir am letzten Abend des Jahres in Twyfelfontain in unserem Camp an. Wir bauen unser Dachzelt auf und kochen in aller Schnelle, bevor der Regen kommt. Sprich unser Silvester fällt somit flach oder ins Wasser :) 

Nachdem wir die Felsmalereien in Twyfelfontain hinter uns gelassen haben, steht als nächstes die Palmwag Lodge auf unserem Programm. Die Lodge liegt in einem Konzessionsgebiet, wo es keine Zäune gibt. Sprich alle Tiere könnten auch morgens neben unserem Auto liegen. Ich hoffe natürlich wieder darauf meine geliebten Löwen zu sehen. Hier erleben wir auch das erste Mal die Hitze, die wir in Namibia eigentlich erwartet haben. Es hat über 40 Grad und es ist sehr schwül, da sich immer wieder Gewitter entladen. Am nächsten Morgen steht eine Safari auf unserem Plan. Der Ranger macht uns allerdings keine großen Hoffnungen, Wüstenelefanten zu sehen. Die meisten sind schon seit einiger Zeit weiter in den Süden gezogen und sie sehen nur sehr sehr selten noch welche in der Gegend. Die nächsten fünf Stunden schaukeln wir uns durch die Savanne, durch ausgetrocknete Flussläufe, über Steinfelder und was sehen wir?

Wüstenelefanten :)

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